Gartenprojekt

Gregoire Ahongbonon ist nun da (der Leiter von St. Camille).
Er ist nie laenger als 2 Wochen an einem Ort und macht nie Urlaub.
Seine Mission ist, die psychisch kranken Menschen von den Ketten zu befreien und ihnen ein
zu Hause und die Wuerde zurueckzugeben. Dies macht er seit 20 Jahren an der Elfenbeinkueste, in Benin und Burkina Faso. Seine Arbeit beginnt langsam Fruechte zu tragen, auch wenn noch viele die psychsich kranken Menschen wie "Abschaum" behandeln, so seine Worte.

Gregoire mit einem Patienten in CHU

Gregoire hat uns noch ein weiteres Zentrum gezeigt, dass als Rehazentrum dient. Es heisst St. Camille in Dar es Salaam und hier leben circa 30 Menschen, darunter 4 Frauen und ein paar Kinder. Man merkt, dass die Leute hier schon etwas fitter sind. Innerhalb des Zentrums gibt es viel Platz und viele Moeglichkeiten sich zurueck zu ziehen. Die Schlafraeume teilen sich immer 1 bis 3 Leute.

Dann zu unserer Idee mit dem Garten:
Letzte Woche haben wir ja gemeinsam mit den Zustaendigen in CHU die Idee entwickelt, einen Garten oder ein Feld vor dem Frauenzentrum anzulegen. Die Frauen fanden die Idee auch super. Zwei Fliegen koennen mit einer Klappe geschlagen werden: Aktivitaeten fuer die Frauen und billige Nahrung. Nachdem es letzte Woche mit dem Vorhaben eher schleppend voran ging, sieht es nun ganz anders aus. Gregoire kam, sah und siegte.

Nach dem Einkauf

Heute frueh haben wir alle noetigen Gegenstaende auf dem Markt besorgt und innerhalb von zwei Stunden haben die Menschen in St. Camille de Dar es Salaam ein komplettes Feld von Hand umgegraben und bereit gemacht. War sehr schoen zu sehen, wie die Menschen aktiv waren. Wir und auch die Kinder haben fleissig mitgeholfen. Die Erde hier riecht ganz anders und wir haben viele Spinnen und Wuermer angefasst - meistens unfreiwillig ;)

Wurmen

Wir freuen uns sehr, dass die Idee auch wirklich umgesetzt wird und sinnvoll ist. Auch haben wir das Gefuehl, dass der Garten ein gemeinsamer Wunsch ist. Die Menschen in den Zentren wuenschen sich den Garten ebenso wie wir.

Nachdem dieser Tag so erfolgreich war, werden wir naechste Woche auch bei den Frauen in CHU einen Garten anlegen. Hier gab es zuerst einige organisatorische Schwierigkeiten, wo das Feld angelegt werden kann. Aber mit Gregoires Hilfe konnte ein Platz gefunden werden und wir freuen uns, naechste Woche mit den Frauen loszulegen. Heute Mittag kauft Gregoire die Saat fuer die Pflanzen.

Garten Dar es Salaam vorher

Garten Dar es Salaam nachher

Naechste Woche werden wir wahrscheinlich mitfahren, wenn ein paar der Frauen wieder in ihre Familien reintegriert werden. Wir werden gemeinsam mit den Zustaendigen und den Frauen los in ihre Doerfer fahren und sehen, wie sie auf ihre Familien treffen. Gregoire will uns hier einen weiteren Aspekt der Arbeit mit den psychisch kranken Menschen zeigen.

Eine wichtige Sache hat uns Gregoire gestern auch schon erzaehlt: Sobald die Menschen hier nichts zu Essen haben, geht praktisch nichts mehr. Sie koennen nicht mehr arbeiten, die Familie nicht mehr ernaehren. Auch in Zeiten der Krise sei dies einer der Aspekte gewesen, der die Krise weiter angeschuehrt hat. Er haelt es deshalb fuer besonders wichtig, dass immer genuegend Nahrungsmittel vorhanden sind. Leider haben uns die Leiter von CHU erzaehlt, dass es trotz aller Bemuehungen an Nahrungsmitteln mangelt. Wir hoffen, dass wir dem mit dem Garten etwas abhelfen koennen. Trotzdem wird St. Camille weiterhin auf Spenden angewiesen sein, da die Medikamente einen Grossteil der Gelder verbrauchen.

Wir freuen uns auf das Deutschlandspiel morgen! Die Niederlande haben Brasilien geschafft - dann schaffen wir das auch! :)